Logo des Rechercheprojektes Football Leaks © Fotolia / NDR Foto: Fotolia / NDR

Hintergrund

Football Leaks und Europas Recherchenetzwerk EIC

EIC bezeichnet das Recherchenetzwerk European Investigative Collaborations. Mitglieder des Football-Leaks-Projektes sind 80 Journalisten dieser 15 europäischen Medien und Verlage: Der Spiegel (Deutschland), Politiken (Dänemark), Expresso (Portugal), Le Soir (Belgien), NRC Handelsblad (Niederlande), Mediapart (Frankreich), L'Espresso (Italien), Nacional (Kroatien), The Black Sea/Romanian Center of Investigative Journalism (Rumänien) und Standaard (Belgien). Reuters (Großbritannien), VG (Norwegen), Tamedia (Schweiz), PLTV (Frankreich) und der Norddeutsche Rundfunk (NDR).

Ziel: Lügen der Fußball-Funktionäre aufdecken

Die Journalisten dieser Medien haben in den vergangenen acht Monaten in einem gemeinsamen Rechercheprojekt Tausende geheime Dokumente der Fußball-Branche durchsucht. Die Daten stammen von der Enthüllungsplattform Football Leaks. Der "Spiegel" hat sie erhalten und mit dem NDR sowie den weiteren Medien des EIC geteilt. Das Datenleck umfasst inzwischen 70 Millionen Dokumente. "Für mich ist nach wie vor das Überraschendste an Football Leaks, mit was für einer Häufigkeit Funktionäre im Fußball lügen", sagt "Spiegel"-Redakteur Rafael Buschmann, der als Einziger des Recherchenetzwerks regelmäßigen Kontakt mit dem Whistleblower hat. Er trägt den Decknamen "John".

Blick hinter die Kulissen

"Für uns ist super, dass wir hinter die Kulissen der Organisation FIFA sehen können und auseinandernehmen können, was sagen sie öffentlich und was sagen sie hinter verschlossenen Türen und was entscheiden sie", sagt exemplarisch Mario Stäuble (Tamedia/Schweiz). Maxie Eckert (Standaard/Belgien) hat am meisten überrascht, "dass es wirklich ein Business ist, in dem Menschen und Sportler wirklich als Investition gesehen werden und als Geldanlage von großen Sportclubs". Jeppe Laursen Brock (Politiken (Dänemark) hat es "sogar ein bisschen geschockt, wie klar es in die Richtung geht, dass Fußballspieler keine Menschen mehr sind, sondern Produkte". Buschmann: "Der Fußball mag immer wieder propagieren, dass er für Fairness steht, dass er für bestimmt Werte steht, wir sehen davon in den Dokumenten nichts." 

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Dokus im Ersten | 04.11.2018 | 21:45 Uhr

Stand: 02.11.18 17:55 Uhr