Deutschlands Spielerinnen bejubeln einen Treffer. © imago images / PA Images

Deutsches Team

Deutschland erspielt sich souverän den Gruppensieg

von Uli Petersen

Die deutsche Nationalmannschaft hat das nächste Teilziel bei der Fußball-WM der Frauen erreicht: Mit dem dritten Sieg in der Vorrunde - einem deutlichen 4:0 (3:0) gegen Südafrika - erspielte sich die DFB-Elf eine gute Ausgangsposition für die K.o.-Runde.

Nach zwei knappen 1:0-Erfolgen gegen China und gegen Spanien hatte Deutschland das Achtelfinal-Ticket bereits vor dem Vorrunden-Finale gebucht. Am Montag (17.06.19) sollte nun im ersten Länderspiel gegen Südafrika überhaupt der Gruppensieg perfekt und Fortschritte spielerischer Art gemacht werden - daran hatte es in den beiden ersten Begegnungen nämlich noch gehapert. Und das Team um Kapitänin Alexandra Popp lieferte - zumindest im ersten Durchgang: Hohes Tempo, starkes Pressing und Lufthoheit im gegnerischen Strafraum waren die entscheidenden Attribute, die einen klaren und ungefährdeten Sieg einbrachten. Aber: In der Defensive gilt es weiter vorhandene Schwächen abzustellen, denn in der K.o.-Runde werden die kommenden Gegner mit Sicherheit gefährlicher in der Box zu Werke gehen als das Südafrika tat.

Während für "Banyana Banyana" das Turnier nach drei Niederlagen bereits beendet ist, geht es für Deutschland nun erst richtig los: Am Samstag (22.06.19, 17:30 Uhr) trifft die DFB-Elf im ersten WM-Achtelfinale in Grenoble als Sieger der Gruppe B auf den Vorrunden-Dritten aus der Gruppe A, C oder D. Welcher Gegner es konkret wird, entscheidet sich erst im Laufe der Woche. Doch egal, gegen wen die Voss-Tecklenburg-Schützlinge spielen müssen: Nach den drei ohne Gegentor gewonnenen Gruppenspielen (das gelang zuvor bei Weltmeisterschaften nur 1991 und 2007) können sie selbstbewusst in die nächste Partie gehen. Die beiden ersten Gruppengegner Spanien und China sind nach einem 0:0 im direkten Duell ebenfalls im WM-Achtelfinale dabei.

Deutsches Team

Einzelkritik - Spielfreudig gegen schwachen Gegner

Südafrika in der Abwehr überfordert

Im Stade de la Mosson in Montpellier zeigte das Thermometer bei Anpfiff um 18 Uhr noch knapp 30 Grad Celsius an - das aber hielt die Spielerinnen von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg nicht davon ab, immer wieder den schnellen Weg nach vorne zu suchen. Vor allem über die Flügel hatten die dieses Mal im 4-4-2 agierenden Deutschen Vorteile - und knackten dort immer wieder die Abwehr der Südafrikanerinnen.

Mit Melanie Leupolz, Lina Magull und WM-Startelf-Debütantin Klara Bühl waren nach der Spanien-Partie drei Spielerinnen neu reingerutscht ins DFB-Team (Lena Goeßling, Lena Sophie Oberdorf und Kathrin Hendrich blieben draußen). Die Hereinnahme von Leupolz machte sich in der 14. Minute in Form der frühesten deutschen Führung bei diesem Turnier bezahlt: Bei einer Ecke von Verena Schweers löste sich die 25-Jährige vom FC Bayern München an der Fünferlinie von ihrer Gegenspielerin - der Kopfball links ins Eck war dann kein großes Kunststück mehr. Deutschland zeigte sich hinten zwar erneut nicht ganz fehlerfrei, Südafrika fehlte aber die Qualität, um das auszunutzen. Die deutschen Spielerinnen machten es anders: Sara Däbritz staubte zum 2:0 ab, als Keeperin Andile Dlamini den Ball aus den Händen rutschen ließ (29.), Popp ließ noch vor der Pause - und nach einem schönen und schnellen Angriff des Teams - per Kopf das 3:0 folgen (40.).

Zerfahrene zweite Halbzeit

Deutschlands Linda Dallmann © imago images / HMB-Media

WM-Debüt: Linda Dallmann wurde in der zweiten Halbzeit eingewechselt.

Nach dem Seitenwechsel brachte Deutschland den Ball vor gut 15.000 Zuschauern nur noch einmal regulär im gegnerischen Tor unter: Magull staubte in der 58. Minute zum 4:0 ab. Zwei weitere Treffer wurden wegen Abseitsstellungen zu Recht nicht anerkannt. In einer nun recht zerfahrenen Partie, in der beide Mannschaften den hohen Temperaturen Tribut zollen mussten, zeigten sich die DFB-Spielerinnen in der letzten halben Stunde vor dem gegnerischen Tor nicht mehr zielstrebig genug. Über die gesamten 90 Minuten gesehen brachten Voss-Tecklenburgs Spielerinnen zwölf von 23 Abschlüssen aufs Tor.

Das - und auch die Tatsache, dass Südafrika durch Janine van Wyk (71.) und Thembi Kgatlana (74.) noch zwei gute Chancen zum Ehrentreffer hatte - ändert aber nichts daran, dass der deutsche Sieg mehr als verdient war. "Man hat gesehen, dass wir Fußball spielen können. Das war uns wichtig. Wir sind happy, dass wir den Gruppensieg erlangt haben. Das war unser erstes Ziel", sagte Kapitänin Popp im Interview im Ersten.

FIFA Frauen WM 2019
Südafrika : Deutschland

17.06.19 18:00 Uhr, Spieltag 3 · Vorrunde, Gruppe B

Südafrika

Dlamini - Ramalepe, Van Wyk, Matlou, Vilakazi - Jane - Biyana (89. Smeda), Makhabane - Mthandi (46. Kgatlana), Ndimeni - Fulutudilu (46. Mulaudzi)

0

Deutschland

Schult - Gwinn, Hegering, Doorsoun, Schweers (46. Simon) - Huth (59. Dallmann), Leupolz, Magull, Däbritz - Popp, Bühl (66. Schüller)

4

Fakten und Zahlen zum Spiel

Ergebnis

  • 0:4 (0:3)

Tore

Strafen

Bes. Vorkommnisse

Ort

  • Montpellier

Zuschauer

  • 15502

Schiedsrichter

  • Sandra Braz (Portugal)

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | FIFA Frauen WM 2019 | 17.06.2019 | 17:15 Uhr

Stand: 17.06.19 19:50 Uhr