Der deutsche Fechter Peter Joppich (r.) kämpft gegen den Italiener Giorgio Avola © dpa - Bildfunk Foto: Felix Kästl

Sportarten

Fechten bei Olympischen Spielen: Regeln und Historie

Fechten ist eine der ältesten Zweikampfsportarten der Welt und seit den ersten Spielen der Neuzeit 1896 in Athen dauerhaft im olympischen Programm.

Im Jahr 1570 formuliert der Franzose Henri Saint Didier die entscheidenden, bis heute gültigen Fachbegriffe im Fechten. Wilhelm Kreußler (1618 - 1673, Fechtmeister) legte den Grundstock für die "Deutsche Stoßfechtschule" im 17. Jahrhundert.

Initiator des modernen Fechtsports sind aber die Italiener: In Rom wird 1884 die Fechtschule "Scuola magistrale di scherma" gegründet. An diesem Ort entstehen einheitliche Regeln, die in ganz Europa verbreitet werden. Die Italiener und Franzosen haben es vorgemacht - im 19. Jahrhundert kommt das Sportfechten auch nach Deutschland.

1896 zählt das Männer-Fechten mit Florett und Säbel zu den olympischen Disziplinen - vier Jahre später kommt der Degen dazu. Die Frauen müssen ein wenig länger auf ihren Einstand warten, im Jahre 1924 ziehen nach und fechten ebenso um olympisches Gold.

Unterschiedliche Trefferflächen

Trefferfläche und Grundregeln unterscheiden sich bei den drei Waffengattungen:

  • Säbel: Trefferfläche ist der gesamte Oberkörper, inklusive der Arme und der Maske. Es gilt das Angriffsrecht: Wenn beide Athleten gleichzeitig treffen, erhält derjenige den Treffer zugeschrieben, der einen Angriff initiiert hat.

  • Florett: Trefferfläche ist der Rumpf, inklusive des Bereichs im Schritt und dem unteren Teil der Maske. Treffer können nur mit der Spitze erzielt werden. Auch hier gilt das Angriffsrecht.

  • Degen: Trefferfläche ist der gesamte Körper. Anders als beim Säbel und Florett gibt es kein Angriffsrecht, sodass Doppeltreffer möglich sind.

 

Turnier im K.o.-Modus

Ein Duell wird über drei Runden à drei Minuten ausgetragen. Wer innerhalb dieser Zeit 15 Treffer markiert, hat gewonnen. Sonst zählt das Ergebnis am Ende der neun Minuten Kampfzeit. Das olympische Turnier wird im K.o.-Modus ausgetragen.

Im Teamwettbewerb treten jeweils drei Athleten gegeneinander in Teilduellen an. Ein Duell endet, wenn ein Fechter fünf Treffer erzielt hat - oder nach drei Minuten. 45 Treffer braucht ein Team zum vorzeitigen Sieg. Ansonsten hat gewonnen, wer nach Ablauf der Kampfzeit die meisten Treffer hat.

Dieses Thema im Programm:

Sportschau live, 21.08.2016, 07.00 Uhr

Stand: 18.03.21 11:51 Uhr