Genzebe Dibaba aus Äthiopien gewinnt das Finale über 1.500 Meter.

Genzebe Dibaba - Mit Fabelzeit ins Rampenlicht

Land: Äthiopien Flagge Äthiopien

Steckbrief

geb. am: 08.02.1991
in Chefe
Verein: Muger Cement Factory
Trainer: Jama Aden

Sportliche Eckdaten

Persönliche Bestleistung:
3:50,07 Min. (1.500 m/2015 WR)
14:15,41 Min. (5.000 m/2015)
Größte Erfolge
Weltmeisterschaften:
Gold 2015 (1.500 m)
Bronze 2015 (5.000 m)
8. Platz 2013 (1.500 m)
8. Platz 2009 (5.000 m)


Hallen-Weltmeisterschaften:
Gold 2014 (3.000 m)
Gold 2012 (1.500 m)


Sie jubelte schon im Ziel und riss die schmächtigen Arme hoch, schwenkte auf der Ehrenrunde einen bunten Blumenstrauß und posierte lachend neben der elektronischen Anzeigetafel. Dort strahlte die Traumzeit "3:50,07" - so wie Genzebe Dibaba nach ihrem Coup im tosenden Stade Louis II. Mit ihrem sensationellen 1.500-Meter-Weltrekord trat die 24 Jahre alte Äthiopierin aus dem Schatten ihrer älteren Schwester Tirunesh.

Fabelzeit von Qu Yunxia hielt 22 Jahre

Genzebe Dibaba blieb beim Diamond-League-Meeting Mitte Juli 2015 in Monte Carlo in 3:50,07 Minuten 39 Hundertstelsekunden unter der fast 22 Jahre alten Fabelzeit der Chinesin Qu Yunxia. Deren Weltrekord vom 11. September 1993 stand und steht immer noch unter Dopingverdacht und galt bei Experten als auf lange Sicht uneinnehmbare Bastion. Qu Yunxia gehörte in den 90er Jahren zur "Armee" des berüchtigten Trainers Ma Junren, der einst das Erfolgsgeheimnis seiner schnellen Truppe mit Schildkrötenblut begründet hatte.

Auch der 5.000-m-Weltrekord soll fallen

"Ich wusste von Beginn an, dass ich den Weltrekord brechen kann - und ich kann ihn noch weiter verbessern", sagte die Heldin einer hochklassigen Leichtathletik-Gala an der Côte d'Azur und setzte noch einen drauf: "Nach den Weltmeisterschaften in Peking will ich versuchen, auch den 5.000-Meter-Weltrekord zu brechen." Damit würde sie ihre Schwester entthronen. Doch mit Tirunesh kann sich Genzebe (noch) nicht messen: Die sechs Jahre ältere Schwester war dreimal Olympiasiegerin und holte bei internationalen Meisterschaften Gold im Dutzend.

Laufen als "Family Affair"

Laufen liegt bei den Dibabas in der Familie. Tirunesh ist die erfolgreichste der drei Schwestern, doch die erste internationale Medaille holte Ejegayehu. Sie gewann bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen Silber über 10.000 Meter - vor ihrer Cousine Derartu Tulu, die mit ihren Olympiasiegen über 10.000 Meter in Barcelona und Sydney und dem WM-Titel 2001 in Edmonton die erfolgreiche Familientradition begründet hatte. 2005 musste Ejegayehu bereits ihre Schwester Tirunesh vorbeiziehen lassen. Während die Jüngere in Helsinki Doppel-Weltmeisterin über die langen Kanten wurde, musste Ejegayehu sich mit zweimal Bronze begnügen.

WM-Triumph in Peking

Die Bestmarke über 1.500 Meter in Monaco war Genzebes erster Weltrekord unter freiem Himmel, zuvor hatte sie 2014 bereits die Hallen-Weltrekorde über 1.500 und 3.000 Meter verbessert und im Februar 2015 in Stockholm die schnellste je gelaufene Hallenzeit über 5.000 Meter unterboten. Über 1.500 und 3.00 Meter war sie auch schon Hallen-Weltmeisterin. Einen "richtigen" WM-Titel gewann sie dann endlich in Peking. Im "Vogelnest" bestimmte sie das 1.500-Meter-Rennen nach Belieben und holte in 4:08,09 Minuten Gold. Ihren Angriff auf das Double wehrte über 5.000 m dann ihre Teamkollegin Almaz Ayana ab, für Dibaba blieb immerhin Bronze auf dem langen Kanten.

Dieses Thema im Programm:

Sportschau live, 21.08.2016, 07.00 Uhr

Stand: 30.08.15 15:00 Uhr