Leichtathletik
Leichtathletik: Zitterpartie für Vetter, McLaughlin mit Weltrekord zu Gold
Sechster Tag für die Leichtathleten im Olympiastadion in Tokio: Speer-Goldfavorit Johannes Vetter tat sich in der Qualifikation reichlich schwer, Julian Weber lieferte im ersten Versuch ab. Herausragend: Sydney McLaughlin lief in Weltrekordzeit zu Gold über 400 m Hürden.
83,50 m waren am Mittwoch (04.08.2021) gefordert. Eigentlich kein Problem für Johannes Vetter, der mit 97,76 m zweitbester Speerwerfer der Geschichte ist. Doch der 28-Jährige kam überhaupt nicht rein in den Wettkampf und musste nach zwei schwachen Versuchen sogar um den Einzug ins Finale am Samstag (07.08.2021, 13 Uhr, live bei sportschau.de) zittern. Erst im dritten Anlauf machte der Weltmeister von 2017 mit 85,64 m die Qualifikation perfekt.
Bei Julian Weber lief es in der zweiten Qualifikationsgruppe besser. Der deutsche Meister aus Mainz warf im ersten Versuch 84,41 m und löste damit das Ticket fürs Finale ohne große Probleme. Bernhard Seifert hatte mit seinen 68,30 m hingegen keine Chance aufs Finale.
Vetter haderte mit seinem Rhythmus. "Im dritten Versuch hat es dann einigermaßen geklappt, aber da bin ich etwas weggerutscht", sagte Vetter der ARD: "Knapp 86 Meter sind keine so schlechte Weite, aber da muss auf Fälle noch was kommen."
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Der Olympia-Vierte von Rio 2016, als Thomas Röhler Gold gewann, hatte zwischen Ende April und Ende Juni bei sieben Wettkämpfen in Serie stets über 91 m geworfen. Zuletzt zeigte seine Formkurve allerdings leicht nach unten.
"Wir werden jetzt alle Hebel in Bewegung setzen und ich werde auch noch mal mit dem Psychologen sprechen", sagte der Offenburger. Denn "im Kopf", sagte Vetter, sei "relativ viel los." Für den Deutschen zählt in Tokio nur Gold. "Dafür bin ich hier, dafür kämpfe ich", sagte er nach dem Stotter-Start. Er wäre der vierte deutsche Speerwurf-Olympiasieger nach Gerhard Stöck 1936 in Berlin, Klaus Wolfermann 1972 in München und Röhler vor fünf Jahren.
400 m Hürden: McLaughlin mit Weltrekord zu Gold
Nur 24 Stunden nach Karsten Warholms Wahnsinns-Weltrekord über die 400 m Hürden legte bei den Frauen Sydney McLaughlin ebenso spektakulär nach. Die 21 Jahre alte Amerikanerin verbesserte ihre bisherige Bestmarke von Ende Juni um 44 Hundertstel auf 51,46 Sekunden und gewann Gold. Hinter McLaughlin blieb Ex-Weltrekordlerin und Landsfrau Dalilah Muhammad in 51,58 Sekunden ebenfalls noch deutlich unter dem alten Topwert. Bronze mit dem Europarekord von 52,03 Sekunden ging an die Niederländerin Femke Bol.
"Ich bekomme das gerade noch nicht in meinen Kopf. Ich muss es erst einmal verarbeiten, dann feiere ich später", sagte McLaughlin, die für ihre Zeit eine einfache Erklärung anbot: "Es geht alles nur um Training, Vertrauen in den Trainer. Und das treibt dich dann über die ganze Runde an."
110 m Hürden: Holloway als Schnellster ins Finale
Über die 110 m Hürden unterstrich Weltmeister Grant Holloway seine Gold-Ambitionen. Der Amerikaner legte im Halbfinale mit 13,13 Sekunden die schnellste Zeit hin. Gregor Traber war als einziger deutscher Athlet bereits im Vorlauf ausgeschieden. Am Donnerstag (05.08.2021, 11.55 Uhr, live bei sportschau.de) geht es für die Hürdensprinter im Olympiastadion von Tokio um Gold, Silber und Bronze.
Mehrkampf
Hintergrund
Stand: 04.08.21 06:22 Uhr
Busemanns Olympa-Orakel
Medaillenspiegel
Platz | Land | G | S | B |
---|---|---|---|---|
1. | USA | 39 | 41 | 33 |
2. | CHN | 38 | 32 | 18 |
3. | JPN | 27 | 14 | 17 |
4. | GBR | 22 | 21 | 22 |
5. | ROC | 20 | 28 | 23 |
6. | AUS | 17 | 7 | 22 |
7. | NED | 10 | 12 | 14 |
8. | FRA | 10 | 12 | 11 |
9. | GER | 10 | 11 | 16 |
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