Fußball

Olympia: Deutsche Fußballer mit "Endspiel" gegen Saudi-Arabien

Die deutschen Fußballer stehen im olympischen Fußballturnier nach dem Fehlstart gegen Brasilien unter großem Druck. Gegen Saudi-Arabien zählt für die Mannschaft von Trainer Stefan Kuntz nur ein Sieg, damit der Traum von einer Medaille weiterleben kann.

Trotz der ernüchternden 2:4-Auftakt-Pleite gegen Brasilien blickte Max Kruse kämpferisch auf das bevorstehende "Endspiel" voraus. "Wir müssen versuchen, das wenig Positive rauszuziehen", forderte der Offensivspieler. Klar ist: Gegen Außenseiter Saudi-Arabien (Sonntag, 25.07.2021, ab 13.30 Uhr MESZ im Livecenter) zählt nur ein Erfolg. Das bekräftigte auch Kruse: "Jeder, der die Tabelle lesen kann, weiß, dass es schon ein Endspiel ist." Auch Abwehrspieler Benjamin Henrichs weiß um die Bedeutung des zweiten Gruppenspiels der deutschen Olympiaauswahl: "Wir stehen unter Zugzwang."

Viele Mängel bei der Pleite gegen Brasilien

Die positiven Erkenntnisse aus dem komplett enttäuschenden Auftakt gegen Brasilien will das Team mitnehmen - aber welche sind das? Dass die Mannschaft sich trotz 0:3-Rückstand zwischenzeitlich in Unterzahl auf ein Tor herankämpfte? Vielleicht. Viel mehr positive Erkenntnisse lieferte das Spiel gegen die Südamerikaner nicht. Im Gegenteil: Die Kuntz-Auswahl wirkte über weite Strecken maßlos überfordert. In der Defensive klafften riesige Lücken, im Mittelfeld fehlte es an der nötigen Kreativität und der Angriff war praktisch nicht existent.

"Das war eine Scheiße, die wir zusammen gespielt haben", fasste Henrichs das Spiel zusammen. "Man sieht, dass wir nicht unbedingt eingespielt sind." Der Mannschaft war anzumerken, dass sie in dieser Formation zuvor noch nie zusammengespielt hatte.

Deutschland und Saudi-Arabien unter Druck

Gegen Saudi-Arabien muss es besser funktionieren - sonst könnte das Turnier für die deutsche Auswahl frühzeitig vorbei sein. In Yokohama geht es gegen einen Gegner, der nach seiner 1:2-Pleite gegen die Elfenbeinküste ebenfalls mit null Punkten unter Druck steht. Eine weitere Niederlage würde für beide Teams wohl das Aus bedeuten. Nur die zwei Gruppenbesten erreichen das Viertelfinale.

Abhaken will die deutsche Auswahl ihre Medaillen-Träume aber nicht. Mehr Spritzigkeit und Härte in den Zweikämpfen sowie deutlich weniger Fehlpässe fordert Coach Kuntz von seiner Mannschaft für das Spiel gegen Saudi-Arabien. Der Trainer will noch nicht an Edelmetall denken, er wählte eine zurückhaltende Formulierung: Nach der Gruppenphase im Turnier bleiben sei das momentane Ziel.

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Um den Teamgeist zu stärken, nahm der Großteil der Mannschaft am Freitag (23.07.2021) an der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele teil. "Kopf frei kriegen und Spirit mitnehmen", sagte Coach Kuntz zu der Teambuilding-Maßnahme.

Kapitän Maximilian Arnold fehlt der deutschen Mannschaft

Verzichten muss die DFB-Elf im Spiel gegen Saudi-Arabien auf Kapitän Maximilian Arnold, der gegen Brasilien Gelb-Rot sah und gesperrt ist. Stattdessen wird Kruse das deutsche Team als Spielführer aufs Feld führen.

Nur noch 14 Feldspieler gegen Saudi-Arabien

Doch Arnolds Ausfall schmerzt. Der jungen, bunt zusammengewürfelten Mannschaft fehlt mit dem Wolfsburger ein erfahrener Akteur im Mittelfeld. Kein optimaler Ausgangspunkt für ein Team, das ohnehin schon mit einem dezimierten Kader nach Japan gereist ist. Kuntz stehen gegen Saudi-Arabien nur noch 14 Feldspieler zur Verfügung. "Wir können also nicht das gesamte Wechselkontingent ausschöpfen", sagte der DFB-Trainer. Zudem sind Henrichs, Amos Pieper, Anton Stach und Jordan Torunarigha mit einer Gelben Karte vorbelastet.

Trainer Kuntz will auf "die Basics" bauen

Mit Automatismen sei allerdings auch im zweiten Spiel nicht zu rechnen, warnte Kuntz. "Die kriegen wir jetzt natürlich nicht rein", sagte der 58-Jährige. Vielmehr müssten im Training "die Basics" wiederholt werden. Manchmal seien wenige Meter entscheidend, "wo man etwas offener stehen muss, etwas breiter stehen muss". Die Mannschaft müsse diese Grundlagen verinnerlichen und mutig umsetzen. Nur so könne man die Gruppenphase überstehen.